Wahre Boxerliebe
Nicht immer ist es Liebe auf den ersten Blick,
doch einmal verfallen gibt´s kein Zurück.
Das aber können nur Menschen verstehn,
die mit einem Boxer durch´s Leben gehen.
Denn wer mit einem Boxer in Freundschaft verbunden,
der hat ein Stück vom Glück gefunden.
Sein Wesen grosszügig und edel ist,
ganz ohne Tücke und Hinterlist.
Mutig ist er, stolz und schön,
treu wird er dir stets zur Seite stehn.
Auch sonst wird er dir viel Freude machen,
kein Tag mit ihm ist ohne Lachen,
weil oft sein Talent als Clown durchblitzt
und ihm der Schalk im Nacken sitzt.
Unermüdlich im Spiel und beim Stöckchen tragen
und natürlich beim Katzen jagen.
Fast jeder Boxer das Fressen liebt,
besonders was es bei den Menschen gibt.
Doch bestrafen dann ganz üble Gase
ziemlich bald des Menschen Nase.
Seine Geräusche im Schlaf sind hörenswert,
er grunzt wie ein Schwein und schnaubt wie ein Pferd.
Das alles den Boxerfreund aber gar nicht stört,
weil es einfach zu diesem Hund gehört.
Was auch noch zu erwähnen wär,
der Boxer ist ein grosser Schmusebär.
So kräftig und stolz er nach außen wirkt,
sich drinnen ein zartes Seelchen verbirgt.
Er braucht Zuspruch wie das tägliche Brot,
weil er sonst wahrlich zu verkümmern droht.
Also liebt eure Boxer! Dann ist´s recht
und ein Plätzchen auf dem Sofa wär auch nicht schlecht.
Begrüsst er die Menschen, die er liebt,
er sich völlig aus dem Häuschen gibt.
Sehenswert sein Freudentanz,
ein Hula-Hoop vom Kopf bis zum Schwanz.
Unvergleichlich sein Gesicht,
dass ganze Bände zu dir spricht.
Seine Mimik ein einziges Phänomen,
er kann sogar lachen! Ich hab´s oft gesehn.
So mancher wird nun eifrig nicken
und in Richtung seines Boxers blicken.
Und denken: Genau aus diesem Grund,
ist der Boxer in Wahrheit gar kein Hund.
Sondern – und für diese Erkenntnis ist es nie zu spät-
einfach nur ein Mensch in Fell genäht!
Die Legende vom Boxer
Nachdem der Herrgott sämtliche Tiere erschaffen hatte, machte er sich daran, von jeder zukünftigen Hunderasse ein Exemplar herzustellen. Da gab es große und kleine, langhaarige, struppige und kurzhaarige, schwarze, weiße, gescheckte und gestromte, kurz alles, was sich ein Menschenherz wünschen kann. Alle Hunde waren bereits fertig und mit Wohlwollen betrachtete sie der liebe Gott und sprach:
" Hier gibt es eine solche Auswahl, wie es meine sämtlichen anderen Tiere kaum zusammen aufbringen. Um aber allen die Krone aufzusetzen, will ich jetzt einen Hund schaffen, in welchem sich Kraft und Adel, Schnelligkeit und Mut paart, mit Gutmütigkeit zusammen vereinigen lassen." Er nahm hierauf Lehm und formte daraus den Boxer. Dieser sah genauso aus wie unser heutiger Boxer, nur unterschied sich sein Kopf nicht wesentlich von anderen Hunden und der Herrgott freute sich und sprach: " Dieser hier ist mir wirklich über Erwarten gut gelungen und ich will ihn vorerst auf die Seite stellen, da er noch weich ist und leicht zu Schaden kommen kann".
Der Boxer hatte es wohl gehört und trug den Kopf gewaltig hoch, da er doch nun einmal der Schönste von allen sein sollte. Er konnte es auch nicht unterlassen, sich bei den anderen Hunden groß zu tun und von ihnen Anerkennung und Ehrenbezeugungen zu verlangen. Die kleinen Hunderassen waren auch damit einverstanden und brachten dem Boxer eine gebührende Bewunderung entgegen; anders die Großen. Diese kränkte es gewaltig, daß der nur mittelgroße Boxer sie übertreffen sollte. Erst wurde zorniges Murren und Knurren laut, dann flogen Schimpfworte hin und her und - hast du das gesehen - sprang der Boxer voller Wut auf seine Gegner los. Aber siehe da, er hatte vergessen, daß die Schnauze noch weich war, weil diese zuletzt vollendet wurde. Seine Schnauze wurde fest zusammengepreßt und als der Herrgott ihn von seinen Gegnern losriß, war das Unglück schon geschehen. Der Herrgott aber lächelte nur und sprach: " Wie du jetzt bist, sollst du bleiben bis zum jüngsten Tag."
Und so geschah es.